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Die Ostküste Thailands

Die Ostküste Thailands hinab zieht es im Grunde jeden. Schon die US-Soldaten, die eigentlich in Vietnam kämpften, suchten sich hier Orte, um weg zu kommen von dem ganzen Grauen, davor waren es Händler von Edelsteinen oder französische Kolonialherren, später viele Japaner und Koreaner, heute kommen die Menschen aus der gesamten Welt. Mal waren es Flüchtlinge diverser Kriege und dann wieder Backpacker auf der Suche nach dem letzten Fleckchen ohne all die, die sonst noch so da waren, die meisten sind Erholungssuchende.

Pattaya

Pattaya ©iStockphoto/bloodua

Die Ostküste Thailands hat aus touristischer Sicht drei ganz, ganz große Ziele: Pattaya, dieser berühmte, beliebte wie verruchte Urlaubsort, an dem sich alle Urlaubsmöglichkeiten des Landes noch einmal zu konzentrieren scheinen, die vorgelagerten Inseln, vor allen Dingen natürlich Ko Chang und dann noch eine lange Grenze zu Kambodscha, die den richtigen Backpacker nicht in Ruhe lässt, bis er sie übertreten hat.

An Pattaya scheiden sich die Geister. Einerseits bestätigt dieser eng bebaute weite Strand sein über Jahrzehnte aufgebautes Image als Ort des perfekten Urlaubs für alle, die es auch mal richtig krachen lassen wollen. Hier gibt es Clubs und Kneipen unter freiem Himmel, Prostituierte, selbst bayrische Wirtszelte finden sich, und gleichzeitig ist man bemüht, auch Familien und anderen anspruchsvolleren Gästen ein gutes Programm zu bieten.

Es gibt aufregende Freizeitparks und auch von Weltklassesportlern frequentierte Golfressorts und so ziemlich alles dazwischen. Die Müllabfuhr und Kanalisation gelten als modern und im Hinterland findet sich thailändische Natur, wie sie schöner und aufregender kaum sein kann. Rafting, unter Wasserfällen Kühlung von der tropischen Hitze bekommen, Tierbeobachtungen: kein Problem.

Die Ostküste Thailands hat mit dem maritimen Nationalpark Ko Chang ein Ressort für all jene geschaffen, die Entspannung auf Inseln mit Stränden, klarem Wasser genießen wollen, dabei aber – gerade auf der Hauptinsel – nicht auf die Annehmlichkeiten zivilisierten Services verzichten mögen. Dasselbe gilt auch für Ko Samet, die Insel, die aufgrund ihrer Lage deutlich näher im Einzugsgebiet von Bangkok am Wochenende etwas überlaufen sein kann.

Grundsätzlich aber kommt der Ostküste die Nähe zu Bangkok zugute. In alle wichtigen Städte und an alle Fähranleger kommt man bequem von der Hauptstadt mit klimatisierten Bussen. Ist das in anderen Landesteilen mitunter ein bisschen komplizierter, kann man hier darauf vertrauen, dass die Fahrpläne recht kurz getaktet sind und so auch kurzfristig einsetzender Abenteuerlust im Grunde nichts im Weg steht.

Eine traditionelle Kuriosität der Ostküste ist das einmal jährlich stattfindende Büffelrennen von Chonburi, bei dem Jockeys auf dem Gesäß mächtiger Wasserbüffel hockend durch eine johlende Menschenmenge hindurch über eine kurze Sprintstrecke jagen. In Chanthaburi werden heute wie seit langer Zeit noch edle Steine gehandelt (und ahnungslose Touristen übers Ohr gehauen), auch in Trat werden nach wie vor die kostbaren Schätzen der Erde entnommen, auch wenn die Zeiten des Überflusses vorbei sein sollen.

Ganz im Norden des Gebietes der Ostküste liegt die kleine Region Prachinburi mit ihrer gleichnamigen Hauptstadt, die bekannt für ihre Naturheilkundeverfahren, hier finden sich auch zahlreiche Relikte der Khmer und des alten Reiches von Dvaravati, das das erste in Südostasien gewesen sein soll, welches den Buddhismus einführte und auf das jene Reiche folgten, die heute als so elementar für die Entwicklung des Königreiches Thailand gelten.

Eine wichtige Sehenswürdigkeit in Prachinburi ist ein viele Jahrhunderte altes, von den Wasserarchitekten der Khmer errichtetes Stauwerk, mit dem die Bewässerung der Landwirtschaft der Region gesichert und reguliert wird.

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