Geschichte Bangkoks
Geschichte Bangkoks startet im 17. Jahrhundert. In nur drei Jahrhunderten wuchs die Stadt zu einer riesigen Metropole in Asien heran.
Geschichte Bangkoks – Der Beginn einer internationalen Metropole
Ursprünglich war Bangkok ein kleines Fischerdorf, welches am Ostufer des Chao Phraya lag. Um das Jahr 1680 gab es im Süden der Ortschaft lediglich drei bewohnte Standorte. Dazu gehörten der Ort Ban Vat, die holländische Faktorei Fort Amsterdam sowie ein Zollhaus. Der eigentliche Ursprung des heutigen Bangkoks befindet sich in Thonburi. Die Kleinstadt zählt heute zum Bezirk Bangkoks und liegt am Westufer des Chao Praya. Im Jahr 1772 ist die Stadt durch General Taksin zur neuen Hauptstadt ernannt worden, da das vorherige Zentrum des Königreiches Ayutthaya wenige Jahre zuvor durch kriegerische Auseinandersetzungen mit Birma größtenteils zerstört wurde. Bereits zehn Jahre später sprach sich der neue König Rama I. für die Verlegung des Regierungssitzes an das Ostufer aus. Und so wurde die Region namens Rattanakosin, in der ein Dorf mit dem Namen Bank Kok lag, nach dem Vorbild der einstigen Residenzstadt zur Hauptstadt ausgebaut. Die Stadt erhielt den offiziellen Namen Krung Thep, was soviel wie Stadt der Engel bedeutet. Dies war jedoch nur eine Kurzform für den eigentlichen Namen, welcher mit 139 Schriftzeichen der längste Stadtname weltweit ist. Geschäftsleute aus dem Westen und Reisende benutzten stattdessen einen anderen Ausdruck. Sie nannten die Stadt nach dem Dorf Bangkok, woraus die heutige internationale Bezeichneinung für die Metropole in Thailand entstand.
Geschichte Bangkoks – Das asiatische Venedig des 19. Jahrhunderts
Das Gebiet Rattanaskosin war durch ein dichtes Netz von Kanälen durchzogen, welche auch als Khlongs bezeichnet werden. Der Verkehr fand hauptsächlich auf dem Wasserwege statt. Zudem wurde der Warenhandel auf den Kanälen abgehalten. Noch immer ist Thailand berühmt für die schwimmenden Märkte, welche eine beliebte Touristenattraktion sind. Befestigte Straßen waren damals kaum zu finden, weswegen Bangkok auch gern mit der italienischen Stadt Venedig verglichen worden ist. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Großteil der Kanäle zugeschüttet. Dadurch wurde mehr Platz für den zunehmenden Straßenverkehr und den Wohnungsbau geschaffen. Im Jahr 1863 ist schließlich die erste Straße gepflastert worden. Von den Ausländern wurde sie New Road genannt. Einheimischen gaben ihr den Namen Thanon Charoen Krung. Wo einst Elefanten einen Pfad ertrampelt hatten, fanden sich nun Pflastersteine. Eine Eisenbahnlinie, welche die Stadt mit dem Norden des Landes verknüpfte, wurde in der Regierungszeit (1868 bis 1910) von König Chulalongkorn erbaut. Ferner erhielt die Stadt eine Straßenbahnlinie, diverse weitere Straßen sowie Regierungsgebäude im europäischen Stil.
Geschichte Bangkoks – Ein anhaltendes Wachstum im 20. Jahrhundert
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann die Stadt über ihre einstigen Grenzen hinauszuwachsen. Dieses Wachstum vollzog sich vor allem im Norden und Osten. Nachdem mit der Memorial Bridge die erste Brücke über den Chao Praya im Jahr 1932 eingeweiht worden ist, vergrößerte sich Bangkok auch in Richtung Westen. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges besetzten die Japaner für einige Jahre die Stadt, sodass sie im Jahr 1944 einigen Bombardierung seitens der alliierten Streitkräfte ausgesetzt gewesen ist. Doch mit dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen erholte sich Bangkok sehr schnell und ein erneuter Wachstumsschub setzte ein. Die meisten Khlongs waren bereits mit Sand aufgefüllt worden und gaben Raum für Boulevards und Straßen. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden diverse Fernverkehrsstraßen errichtet, welche in alle Himmelsrichtungen führten. In den folgenden drei Jahrzehnten nahm der Straßen- und Wohnungsbau immens zu. Immer mehr Bevölkerung drängte in die prosperierende Stadt. In den 1980er verzeichnete Thailand ein starkes Wirtschaftswachstum, sodass eine Vielzahl an modernen Hochhäusern erbaut worden ist. Sie veränderten das Stadtbild nachhaltig. Die Bevölkerung wuchs weiterhin exponentiell und machte Bangkok zu einer der größten Metropolen weltweit.
Dynamisches Chaos
Mit Beginn des 21. Jahrhunderts verzeichnet Bangkok eine Einwohnerzahl von mehr als sechs Millionen Menschen. Wird die Metropolregion mit eingerechnet, erhöht sich die Zahl auf zehn Millionen. Langsam aber stetig erholt sich Bangkok von dem wirtschaftlichen Zusammenbruch Ende der 1990er Jahre. Dies zeigt sich auch in den vielen Neubauten. Eines der größten Probleme der Stadt stellt jedoch der Straßenverkehr dar. Auch ein Ausbau der öffentlichen Verkehrsnetze konnte nur geringfügig etwas dagegen tun. Und somit ist Bangkok ein weiteres Beispiel für eine Metropole, welche ein ungeplantes aber dynamisches Wachstum aufzeigt. Daher wird in der zukünftigen Geschichte der Stadt ein weiteres Bevölkerungswachstum sowie eine Stadterweiterung zu verzeichnen sein.