Prasat Phanom Rung
Lage von Prasat Phanom Rung
Der Prasat Phanom Rung liegt im Nordosten der Provinz Buriram. Die Stadt Prakonchai befindet sich in unmittelbarer Nähe. Der Tempelbezirk der Khmer wurde auf dem erloschenen Vulkan Phnom Rung in einer Höhe von 381 Meter errichtet. Auf Grund der Höhenlage bietet sich ein grandioser Panoramablick über die weitläufige Korat- Ebene und das Danggrek Gebirge.
Geschichte von Prasat Phanom Rung
Das buddhistische Heiligtum wurde ursprünglich Shiva, einem der drei bedeutendsten hinduistischen Göttern, geweiht. Die erhöhte Lage auf dem erloschenen Vulkanhügel ist ein Symbol für den Wohnort der hinduistischen Gottheit. Das sowohl aus Ziegeln als auch aus Sanstein errichtete Heiligtum wurde im 10. Jahrhundert errichtet und bis Ende des 12. Jahrhunderts mehrfach erweitert. Ende des 13. Jahrhunderts entstand ein buddhistisches Kloster. Im Jahre 1944 erklärte Bangkok den Tempelturm Prasat Phanom Rung zu einer archäologisch bedeutenden Stätte. Das sakrale Denkmal wurde zwischen 1971 und 1988 renoviert. Nach Abschluss der Restaurationsarbeiten wurde der Historical Park Phanom Rung eröffnet.
Baustil:
Die Architekten des hinduistischen Bergtempels bezog die natürlichen Gegebenheiten mit ein.
Der sehenswerte Historical Park ist nicht nur vom Baustil der Koh Ker aus dem 10. Jahrhundert, sondern auch vom Khlaeng Bapoun Stil des 10. und 11. Jahrhunderts geprägt. Auch der Angkor Stil des 12. Jahrhunderts ist heute noch erkennbar. Im 12. und 13. Jahrhundert dominierte die Architektur der Bayon.
Hinduistisches Weltbild:
Das sakrale Denkmal spiegelt das hinduistische Weltbild wider. Die irdische Welt, von hohen Bergen umgeben, wird als Viereck dargestellt. Die hinduistischen Götter thronen auf dem erloschenen Vulkan, der den Berg Kailasa symbolisiert. Die bedeutende Tempelanlage steht im Zentrum, der Prasat ist ein Symbol für den mythischen Sitz der Hindu-Götter.
Steinmetzarbeiten:
Phrasat Phanom Rung ist für seine hochqualitativen und detailgenauen Steinmetzarbeiten bekannt. Gläubige und Touristen können auf 381 Meter Seehöhe steingewordene Darstellungen der Götter Shiva und Vishna, Kriegselefanten der Khmer, Szenen der hinduistischen Mythologie und filigrane Ornamente bewundern. Die Steinmetze der Khmer schmückten nicht nur die Säulen, sondern auch die Giebel und Pilaster. Einen Blickfang stellen auch die elf Steininschriften und die Naga Brücken dar.
Einzigartig auch die Strenge der Architektur:
Der Tempelkomplex aus dem 10. Jahrhundert liegt nahe des heiliggesprochenen Kratersees. Prasat Phanim Rung ist in östliche Richtung ausgerichtet, wo der große Bruder Angkor Wat liegt. Viermal pro Jahr scheint das Sonnenlicht sowohl bei Sonnenaufgang als auch bei Sonnenuntergang durch die 15 Bögen der 75 Meter langen inneren Halle. Die Sonne erleuchtet für mehrere Minuten das zentrale Heiligtum. Das Sonnenspektakel hat sich im Laufe der Jahre zum Phanom Rung Festival entwickelt. Anfang April ist der Tempel Schauplatz von brahmanischen Ritualen und Jahrhunderte alten Zeremonien. Ebenso zelebrieren hier ethnische Khmer aus Laos und Thailand hinayana-buddhistische Feierlichkeiten. Im Gegensatz zum Mondkalender der Buddhisten orientierte sich der alte hinduistische Kalender der Khmer an der Sonne.
Prozessionsstraße:
Pilger gelangen über eine 200 Meter lange Prozessionsstraße zum Zentrum des Heiligtums. Auf der rechten Seite der 12 Meter breiten Prozessionsstraße liegt die White Elefant Hall, die einst für die Herrscher als Ankleideraum für religiöse Rituale errichtet wurde. Die von Balustraden umgebene Terrasse wurde in Form eines Kreuzes angelegt. Tempelbesucher treten von der irdischen Welt in das Reich der Götter ein. Die Brücken mit den fünfköpfigen Nagas wurden während der Angkor-Periode gefertigt. Den Osten der Tempelanlage kann über eine monumentale Treppe erreicht werden. Am Ende der Treppe befindet sich eine Plattform. Hier wurden vier Bassins eingelassen, welche die Ozeane der hinduistischen Mythologie symbolisieren und es können zahlreiche Figuren bewundert werden.
Gopura, Mandapa und Antarala:
Direkt vor dem Haupteingangstor befindet sich das Eingangspavillion, auch Gopura genannt. Dieser Torbau wartet mit wundervollen Verzierungen an Türen, Giebelflächen und Fenstern auf.
Über eine Nagabrücke gelangt man zum Frontpavillon. Der Begriff Naga bezeichnet riesige Schlangen, die in der hinduistischen Mythologie den Gott der Unterwelt darstellen. Die Naga wachen über das Wasser und sie sind auch ein Symbol der Fruchtbarkeit. Dieser Vorraum der Tempelanlage wird als Mandapa bezeichnet. Unter dem Antarala versteht man jenen Korridor, der eine Verbindung zwischen dem Frontpavillon und dem zentralen Heiligtum, dem Schrein herstellt. Zu den besonderen Attraktionen zählt das Phra Nara Relief. Hierbei handelt es sich um die bekannteste steingewordene Darstellung der Khmer.
Zentralheiligtum:
Das Zentrum der Tempelanlage stellt der aus Sandstein errichtete, 23 Meter hohe Prasat dar. Das quadratische Herzstück erstreckt sich über rund 82 Quadratmeter. Der fünfstufige Prasat wurde Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet und begeistert auch heute noch mit weltweit einzigartigen Darstellungen der Mythologie. Tempelbesucher finden im Inneren des Heiligtums beeindruckende Skulpturen und dekorative Reliefs. Die Sandsteine wurden behauen und ohne die Verwendung von Zement oder Mörtel wurde ein sakrales Denkmal zu Ehren der bedeutendsten Göttertriade des Hinduismus geschaffen. Die Basis des Ligams ist rechteckig und Brahma gewidmet. Das achteckige Mittelteil ist dem Gott Vishnu geweiht, während Shiva auf der runden Spitze thront. Dieser konisch geformte Stein symbolisiert die Schöpferkraft Shivas.
Prang Noi:
Der kleine Tempelturm wurde Ende des 10. Jahrhunderts im Südwesten der Tempelanlage erbaut-
Zu den sakralen Highlights zählt der Fußabdruck Buddhas, welcher unzählige Pilger anlockt und Prang Noi zu einem spirituellen Zentrum macht.
Banalai:
Die im Bayon-Stil errichteten Bibliotheken befinden sich im Osten des Haupteingangs. Die aus Laterit erbauten Banalai beherbergen bedeutende heilige Schriften. Wie für buddhistische Glaubensstätten üblich, wurden auch diese Bibliotheken paarweise angelegt. Einst waren die beiden Banalai bedeutende Lehr- ebenso wie Meditationsstätten der Buddhisten.
Anreise:
Von Bangkok aus werden preisgünstige Flüge nach Buriram offeriert. Busse verkehren vom Hauptbahnhof in Buriram sowohl nach Prakonchai als auch nach Ban Tako in regelmäßigen Abständen. Die letzte Etappe kann mit einem Songteaw oder einem Motorrad-Taxi zurückgelegt werden. Die Tempelanlage ist über eine durch den Regenwald führende Straße mit der bedeutendsten Tempelanlage der Khmer, dem Angkor Wat, verbunden. Die Wege und Straßen sind schlecht ausgebaut.
Öffnungszeiten:
Prasat Phanom Rung lädt täglich von 8 bis 17.30 zu einem Rundgang ein.
Eintritt:
Es empfiehlt sich, ein Kombinationsticket für 150 Baht für beide Tempelanlagen zu erwerben.
Beste Besuchszeit:
Von Montag bis Freitag ist die Tempelanlage nur wenig besucht. Vom erloschenen Vulkan aus können grandiose Sonnenaufgänge bewundert werden. Fotografen können sich bis 10 Uhr über ausgezeichnete Lichtverhältnisse freuen. Prasat Phanom Rung lockt Touristen kurz nach 17 Uhr mit wundervollen Sonnenuntergängen an.
Übernachtung:
Ein idealer Ausgangspunkt, um die Ruinen des Khmer Tempels zu erkunden, ist die thailändische Kleinstadt Nang Rong. Touristen finden hier mehrere einfache Unterkünfte und es besteht die Möglichkeit, vor Ort organisierte Ausflüge nach Prasat Phanom Rung zu buchen.